Das erfahren Sie im Abschnitt "Systematisches Feedback":
Feedback kann unterschiedliche Formen annehmen. Es kann spontan und schnell aber auch systematisch und geplant erfolgen.[1] Damit Sie aus SEfU gewinnbringend Maßnahmen für die Praxis ableiten können, empfehlen wir ein systematisches Vorgehen, dass auf begrenzte Ressourcen in der Praxis Rücksicht nimmt.
Die Abb. 1 "Feedbackkreislauf" verdeutlicht die einzelnen Schritte eines solchen systematischen Feedbacks. Wir haben für Sie Hinweise zu den einzelnen Schritten im Folgenden zusammengefasst. Natürlich können Sie auch anders vorgehen. Wir bieten Ihnen lediglich eine Variante an, die wir im Laufe der Jahre aus Erfahrung in Zusammenarbeit mit Lehrerinnen und Lehrern am sinnvollsten halten.
Eine Planung hilft gerade bei knappen Ressourcen, trotzdem reibungslos Feedback einholen zu können. Die wichtigste Frage dabei ist, was genau Sie durch Feedback erfahren bzw. erreichen wollen. Folgende Modelle sind vorstellbar:
Das möchte ich erfahren/erreichen: | Das kann ich dafür nutzen: |
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Ich möchte ein allgemeines Feedback darüber haben, wie Schülerinnen und Schüler meinen Unterricht wahrnehmen. | Standardfragebögen |
Ich möchte Feedback zu bestimmten Aspekten des Unterrichts bekommen. | Vertiefungsmodule, eigene Fragebögen |
Wenn Sie eigene Fragebögen mit eigenen Fragen erstellen möchten, sollten Sie unbedingt unsere Tipps zur Erstellung eigener Fragen lesen.
Hier noch ein paar Hinweise technischer Natur:
Sie haben SEfU durchgeführt und einen Ergebnisbericht erhalten. Nun kommt es darauf an, den Ergebnisbericht sinnvoll auszuwerten. Wir erklären Ihnen, auf was es bei den Teilschritten der Auswertung, der Analyse und Interpretation, ankommt.
1. Schritt: Analyse
Ziel der Analyse ist es, bedeutsame Aspekte aus dem Ergebnisbericht herauszulesen. Wir haben für Sie Analysefragen zusammengestellt, die Sie dafür nutzen können. Es empfiehlt sich, pro Analysefrage jeweils die drei auffälligsten Aspekte im Ergebnisbericht zu markieren bzw. herauszuschreiben.
2. Schritt: Interpretation
Als Ergebnis der Analyse haben Sie nun eine Liste mit auffälligen Aspekten des Unterrichts. Gelegentlich erhalten Sie durch die offenen Fragen direkt einen Hinweis darauf, warum Schülerinnen und Schüler die Aspekte des Unterrichts so bewertet haben. Mit dem Ergebnisbericht als alleinige Grundlage kann jedoch meistens nicht herausgefunden werden, warum die Wahrnehmung so ist, wie sie ist. Wir empfehlen daher, Folgemaßnahmen wie z.B. eine gemeinsame Auswertung mit den Schülerinnen und Schülern durchzuführen.
Als Ergebnis der Auswertung haben Sie meist eine Liste von auffälligen Aspekten des Unterrichts. Um aber praktische Maßnahmen ableiten zu können, fehlt meistens der Hinweis darauf, warum Schülerinnen und Schülern den Unterricht so wahrnehmen. Es ist daher wichtig, den SEfU-Ergebnisbericht weiter zu unterfüttern.
So können Sie herausfinden, warum Schülerinnen und Schüler zu einer Bewertung gekommen sind:
Sie haben nun Anhaltspunkte dafür, was Sie im Unterricht anders machen sollten. Damit Sie in der Unterrichtspraxis das Ergebnis des Feedbacks immer im Bewusstsein haben, kann ein Notizzettel helfen. Vor jeder Stunde werfen Sie einen Blick darauf.
Mit Feedback lässt sich nicht von heute auf morgen ein perfekter Unterricht bewerkstelligen. Durch Feedback kann aber Schritt für Schritt Unterricht verbessert werden. Wie die Abb. 1 "Feedbackkreislauf" nahelegt, sollte Feedback immer wieder eingeholt werden, um zu überprüfen, ob die Maßnahmen erfolgreich waren.
Vermeiden Sie, mehrere Aspekte in einer Frage zu formulieren.
Problem: Verbinden Sie zwei Teilaussagen in einer Aussage und verknüpfen sie z.B. mit einer UND-Verknüpfung müssten beide Aussagen zutreffen, damit eine Zustimmung erfolgen kann. Trifft eine der beiden Teilaussagen nicht zu, müssten Schülerinnen und Schüler bereits nicht zustimmen. Im Beispiel könnten die Erläuterungen durchaus anschaulich aber nicht unbedingt verständlich sein. In diesem Fall wissen Sie nicht, welche der beiden Teilaussagen problematisch ist oder ob beide negativ bewertet worden sind. Zudem könnten Schülerinnen und Schüler diese UND-Verknüpfung nicht verstehen und bereits bei einer zutreffenden Teilaussage Ihre Zustimmung abgeben.
Verwenden Sie einfache Sprache: kurze, einfach strukturierte Sätze, einfache Begriffe.
Problem: Je schwieriger eine Frage formuliert ist, desto eher wird sie falsch verstanden. Zudem hat jeder Fragebogen einen gewissen Ermüdungseffekt, der durch komplizierte Sprache verstärkt wird.
Wählen Sie das passende Antwortformat.
Problem: Im Beispiel müssten Sie die Schulnoten händisch zusammenzählen. Wenn Sie das Zustimmungsformat wählen, erhalten Sie automatisch eine Auswertung im Ergebnisbericht. Dadurch ersparen Sie sich Zeit.
Beziehen Sie Schüler/-innen- und Lehrer/-innenfrage auf einen gemeinsamen Aspekt.
Problem: Schüler/-innen und Lehrer/-innenfrage sollten sich auf denselben Aspekt beziehen, damit der Vergleich beider Perspektiven sinnvoll ist. Im Beispiel geht es um die Lesbarkeit der Folien seitens der Schüler/-innen. Die Lehrer/-innenfrage sollte sich dementsprechend nicht auf die Lesbarkeit für die Lehrkraft beziehen, sondern auch auf die Lesbarkeit für die Schüler/-innen.
Eine kurze Anleitung zu SEfU – von der Registrierung bis zur ersten Befragung.
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Eine Präsentation z.B. für Fortbildungen oder Informationsveranstaltungen, die Sie anpassen können.
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